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Von "Klüngelskerlen" und Klassenbesten

Frank Goosen las aus "Pokorny lacht"
Mit seinem zweiten Buch "Pokorny lacht" im Gepäck tourt Frank Goosen zur Zeit auf seiner Lesereise durch die Republik. Am 24.04. stellte der Autor seinen neuen Roman in der Carolus-Buchhandlung in Frankfurt vor.
Lesungen haben manchmal einen etwas trockenen und ernsten Charakter. Wenn Frank Goosen liest, ist das anders. Dies liegt zum einen an seinem lockeren und witzigen Schreibstil. Zum anderen beobachtet der Autor stets präzise seine Umwelt. Diese Beobachtungen fließen nicht nur in seine Texte ein, sondern streut der Kabarettist gern in Form von Anekdoten auf einer Lesung ins Publikum. So zieht er die Riege der Buchhändler durch den Kakao, berichtet über penetrante Handy-Telefonate im ICE und beschwert sich konsequent über die unerträgliche Hitze im Buchladen an diesem Abend.
Auch die Zuschauer leiden sichtlich unter der Wärmezufuhr, harren aber tapfer aus und werden mit einer amüsanten Leseprobe aus "Pokorny lacht" belohnt.
Das Buch handelt von Freundschaft und Liebe und davon, wie die Freundschaft zwischen Friedrich Pokorny und Thomas Zacher an der Liebe zu derselben Frau zerbricht.
Pokorny, ein Kabarettist, bekommt eines Tages einen Brief mit einer Einladung von seinem Jugendfreund Zacher. Schon lange haben die beiden keinen Kontakt mehr zu einander. Nun wird dieser Brief für Pokorny zum Auslöser, um seine Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Er erinnert sich an ihre gemeinsame Schulzeit, in der die beiden Außenseiter immer zusammengehalten haben. Diese Freundschaft zwischen Pokorny, dem Komiker und Sohn des "Klüngelskerls" und Zacher, dem Klassenbesten und Sohn einer Alkoholikerin, konnte durch nichts getrübt werden - durch wirklich gar nichts? Falsch. Die zwei Freunde verlieben sich auf der Universität in dieselbe Frau. Und das kann bekanntermaßen nicht gut gehen...

Nach anderthalb Stunden guter Unterhaltung verlassen die transpirierenden Zuhörer und ein nicht weniger schwitzender Autor die überhitzte Buchhandlung und freuen sich draußen über "a breath of fresh air".
(jri)